- GSM
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GSM[Abk. für Global Standard for Mobile Communications bzw. Global System for Mobile Communications] das, eine Spezifikation für den Mobilfunk mit digitaler Vermittlungs- und Übertragungstechnik für Sprache und Daten bei einer Rate von bis zu 9600 bit/s je Kanal bei insgesamt 124 Kanälen. GSM-Systeme bieten neben Datenübertragungsdiensten umfangreiche zusätzliche Leistungsmerkmale an, zu denen beispielsweise Anklopfen, Dreierkonferenzen und SMS gehören. Weitere Eigenschaften sind internationales Roaming, automatische Teilnehmerlokalisierung, Teilnehmer- und Geräteauthentifizierung, Datenverschlüsselung auf der drahtlosen Strecke, einfache Integration in bestehende ISDN-Systeme und eine relativ gute Sprachqualität dank fortschrittlicher Sprachkodierer. GSM ist der heutige Mobilfunkstandard und bildet die Grundlage der heute verfügbaren Digitalnetze und Handy-Generation. Es soll in wenigen Jahren durch UMTS abgelöst werden. Als Zwischenlösung wird aktuell GPRS, eine Erweiterung von GSM, verbreitet.GSM überträgt mit dem Zeitmultiplexverfahren. Ältere GSM-Systeme arbeiten auf einer Trägerfrequenz von 900 MHz (GSM 900, D-Netze). Eine neuere Version auf Basis des DCS-Standards verwendet den Frequenzbereich um 1800 MHz (GSM 1800, E-Netze) und wird auch als DCS 1800 (DCS: Digital Cellular System) bezeichnet. In den USA kommt GSM mit 1900 MHz zum Einsatz, ganz neu ist GSM 400, das den Frequenzbereich um 450 MHz nutzt. Die bei GSM vorhandenen 124 Funkkanäle sind in jeweils acht zeitversetzt arbeitende Sprechkanäle aufgeteilt.Ein GSM-Netz zeichnet sich durch eine großflächige Netzstruktur aus, in welche Kleinzellen (mit wenigen Kilometern Durchmesser) integriert sind. Die zum Betreiben von GSM nötigen Netzwerkelemente weisen eine hierarchische Architektur auf: An unterster Stelle stehen die Basisstationen, die als Sende- und Empfangsstationen innerhalb einer Zelle dienen. Sie werden gebietsweise zusammengefasst und von einer höher gestellten Kontrollstation verwaltet. Diese leitet die Verbindungen an eine übergeordnete Vermittlungsstelle (Mobile Switching Center, MSC, auch GMSC) weiter, von der aus wieder an die richtige Kontrollstation und Basisstation des Adressaten weitergeleitet wird, gegebenenfalls auch an fremde kooperierende Netze oder ins Festnetz. Um die anfallenden Vermittlungs- und Verwaltungsaufgaben zu bewältigen, ist auf der Ebene der Vermittlungsstellen eine Reihe von Datenbanken angesiedelt.Die Entwicklung von GSM geht auf ein Standardisierungsgremium zurück, das die europäischen Post- und Fernmeldeverwaltungen im Jahr 1982 unter der Bezeichnung Groupe Spécial Mobile gründeten. Ab 1990 begann in einigen europäischen Ländern der Aufbau der ersten GSM-Netze. Bis Mitte 1999 waren weltweit in mehr als 130 Ländern über 300 GSM-Netze installiert. In Deutschland basieren die D- und E-Netze auf dem GSM-Standard.IIGSM[Abkürzung für englisch global system for mobile communication, »globales System für mobile Kommunikation«], internationaler Standard für den digitalen Mobilfunk, der weltweit verbreitet ist und die Leistungsmerkmale digitaler Funknetze (wie die Anzahl der angebotenen Sprechkanäle, der belegbaren Frequenzen, des Übertragungsverfahrens) festlegt. In Europa arbeiten die Netze D 1 und D 2 im 900-MHz-Bereich (GSM-900-Standard), E 1 und E 2 im Frequenzbereich des 1 800-MHz-Bands (GSM-1800-Standard). Die im GSM vorhandenen 124 Funkkanäle sind in jeweils acht zeitversetzt arbeitende Sprechkanäle aufgeschlüsselt. Die GSM-Netze sind zellulär aufgebaut, wobei die Basisstationen jeder Zelle mit der Funkvermittlungsstelle in Kontakt stehen. GSM wird europaweit schrittweise von UMTS abgelöst. (Mobilfunk)
Universal-Lexikon. 2012.